Android-Taskmanger oder Taskkiller ein verbreiteter Irrglaube...!

  • Moin erstmal...!


    Häufig lese ich hier Fragen zum Android-Taskmangement oder dem Sinn-/ Unsinn alternativer Task-Killer. Der Notwendigkeit ein alternatives Tool für die Verwaltung von Task´s und Services innerhalb von Linux-basierten Handy Betriebssystemen wie Android und auch I-OS, möchte ich hier mal auf den Grund gehen, weil tatsächlich ranken sich um diese nicht unwichtige Frage Märchen Mythen, die sich im normalen Alltag in schlechten Akkulaufzeiten und verzögertem Systemverhalten niederschlagen.


    [FONT=&amp]Leider gibt es zu diesem Thema, unzählige falsche Annahmen, wieder besseren Wissens, die ein eigentlich perfektes System eher negativ belasten, als diesem zuträglich zu sein. Angeblich heißt es:


    - Task-Manager unterstützen die Akku-Leistung zu erhöhen und die System-Performance zu steigern.
    - Task-Killer kommen als Apps daher, die das Android System monitoren und nicht mehr benötigte Programme bzw. Prozesse aus dem Speicher entfernen. Hört sich auf den ersten Blick ziemlich sinnvoll an – da viele Apps und Bestandteile mittlerweile Teile von Frameworks d. h. in sich verwobenen Prozessen sind die sich gegenseitig bedingen und aufeinander aufbauen. Oftmals fehlt die Möglichkeit eines "Beenden Buttons" für diese Dienste und nicht ohne Grund sucht der Nutzer diese vergeblich.


    Dabei übersieht der einfache Nutzer aber, aufgrund fehlender Grundlagen und Systemverständnis den wichtigen Umstand, das alle Betriebssysteme auf Linux Basis völlig ohne Nutzereingriff auskommen und über einen ausgefeilten Algorithmus zur Selbstverwaltung verfügen.


    Android-Speicherverwaltung ein ausgeklügeltes Grundkonzept:


    Das Android System unterscheidet sich von seinem Aufbau grundlegend von einem normalen Computer. Da die Handys meist etwas schwächere Hardware, unter Anderem eben auch kleinere Speicher-Module haben, mussten sich die Entwickler bezüglich dem Speicher-Management etwas neues ausdenken, damit das System immer schnell und wendig bleibt.


    Denn dort arbeitet im Hintergrund ein Dienst, der sämtliche Programme und Hintergrund-Anwendungen überwacht und steuert. Sobald ein neues Programm oder Spiel gestartet werden soll, dafür jedoch nicht genug Speicher zur Verfügung steht, beendet Android dafür ein anderes Programm. Dabei wählt es diejenigen Anwendungen, die am ehesten nicht mehr benötigt werden. Die grobe Reihenfolge ist dabei wie folgt:


    - Programme im Hintergrund, die der Nutzer schon lange nicht mehr aufgerufen hat,


    - nicht direkt genutzte Services (etwa der MP3-Player im Hintergrund)


    - Teile des momentan aktiven, sichtbaren Programms


    Es werden allerdings noch viele weitere Parameter (etwa von einem Programm abhängende andere Ressourcen) in den Kontext einbezogen, um möglichst selten Programme zu beenden, die vom User jetzt oder in naher Zukunft benötigt werden.


    Prozesse contra Frameworks:


    Zunächst stellen wir erst mal klar, dass Anwendungen und Prozesse etwas verschiedenes sind. Anwendungen werden vom Benutzer geöffnet und sind somit direkt sichtbar. Prozesse laufen allerdings im Hintergrund des Systems ab – was für Prozesse laufen und wie viele es sind kann man also nicht direkt erkennen. Vielfach sind Ressourcen und Prozesse in sogenannten Framworks zusammen gefasst, wie zum Beispiel die Google-Apps (G-Apps), die mittlerweile in einem komplexen, in sich verwobenen Framework zusammengefasst sind oder das Samsung-System Framework, welches alle "S"-Anwendung wie "S"-Voice oder "S"-mart Stay umfasst. Dabei können Anwendungen eben auf diese Prozesse zugreifen, zum Beispiel der Browser auf die Internetverbindung. Die Internetverbindung bleibt hingegen bestehen, wenn der Browser geschlossen wird, der Prozess läuft also im Hintergrund weiter. Diese laufenden Prozesse werden erst beendet, wenn das Android System mehr Ressourcen für andere Anwendungen und Prozesse benötigt.


    Das System regelt sich also von selbst und sorgt so für ein flüssiges Arbeitstempo.


    Automatische Datensicherung:


    Nun mag es grundsätzlich erst mal unschön klingen, wenn Anwendungen einfach beendet werden, obwohl dort vielleicht ungespeicherte Daten (etwa eine noch nicht abgesendete SMS oder offene Browser-Fenster) vorliegen. Hierfür bietet das Betriebssystem jedoch jeder Anwendung vor dem Beenden die Möglichkeit, eine Art Abbild des aktuellen Status zu speichern und diesem beim nächsten Start wieder zu laden. Sofern das Programm also sauber programmiert ist, wird der User keinerlei Unterschied zwischen einer beendeten (und neu gestarteten) und einer laufenden (und aus dem Hintergrund geholten) Anwendung bemerken.
    Hier zeigt sich nun das Problem von Apps wie “Taskiller”, die Anwendungen einfach “killen”: Es ist dabei nicht garantiert, dass die Anwendung alle ihre Daten sichern und anschließend den Speicher freigeben kann. Durch das erzwungene, nicht vom System gesteuerte Beenden können also Daten im Speicher zurückbleiben und damit genau das Gegenteil von dem erhofften Ergebnis eintreten.


    Grundsätzlich ist es unter Linux (worauf Android ja basiert) normal, dass der Arbeitsspeicher immer recht voll ist, da das System ungenutzten Speicher zum zwischenspeichern (”cachen”) verwendet. Android erstellt zum Beispiel leere Prozesse, die im Hintergrund bereitstehen und genutzt werden, sobald ein neuer Anwendungsprozess angefordert wird stehen also entsprechende Resourcen augenblicklich, also "On the Fly" zur Verfügung.


    Aber wieso sind nun Task-Killer abträglich und eher schädlich für das Android System?


    Warum Task-Killer völlig unnötig sind:


    Das Android System gibt sich mit dem Beenden und Wiederaufnehmen von Prozessen und Anwendungen große Mühe. Wenn der Speicher voll sein sollte, beendet es einen nicht-benötigten Prozess bzw. eine nicht-benötigte Anwendung und erstellt gleichzeitig ein Abbild des letzten Status. Bei wiederholtem Starten der beendeten Anwendung wird also genau dieser Status wieder aufgerufen und man kann seine Arbeit dort fortsetzen, wo man aufgehört hat.


    Task-Killer Funktionsweise im Detail:


    Task-Manager erstellen kein letztes Abbild der beendeten Aktivität, sondern beenden Anwendungen oder Prozesse eher auf die brutale Art. Dadurch können Daten im System zurückbleiben und es passiert genau das Gegenteil: Das Android System wird mit überflüssigen Datenfragmenten torpediert und Datenverlust ist die Folge.


    Es ist also grundsätzlich unwichtig, wie viele Anwendungen man gestartet hat, da Android immer nur die wichtigsten Programme im Speicher hält – alle anderen werden beendet und bei Bedarf, unbemerkt vom Nutzer, wieder gestartet. Apps, die den Arbeitsspeicher “leeren”, haben in dieser Hinsicht also keinen Nutzen sondern bereiten unter Umständen sogar zusätzliche Probleme durch Datenverlust und Speicherüberläufe. Sie können nur in Ausnahmen und gezielt eingesetzt sinnvoll sein, um etwa stark CPU-belastende Prozesse zu beenden.


    Task-Killer sollten deswegen wirklich nur als "Ultima Ratio" also letzte Alternative eingesetzt werden. Die aktuell ausgeführten Dienste können auch ohne Task-Killer unter “Einstellungen – Anwendungen – Ausgeführte Dienste” aufgerufen werden.[/FONT]


    In diesem Sinne


    VG Ede

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    Zitat

    Nobody belongs anywhere, nobody exists on purpose,
    everybody's going to die. Come watch TV...!

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