Probleme mit der Rufnummernportierung zum anderen Anbieter

  • Erst einmal ein "Hallo" in die Runde.


    Ich war viele Jahre Kunde bei mobilcom-debitel und möchte meine Geschichte mit Euch teilen.


    Vor etwa zwei Monaten habe ich in einem unüberlegten Moment meinen Vertrag bei md verlängert, weil ich dachte, die Kündigungsfrist sei abgelaufen. Einfach zugängliche Infos zur Restlaufzeit meines Vertrages konnte ich im Kundenportal nicht finden. Als das neue Telefon mit der Verlängerungsbestätigung kam, wurde mir bewusst, dass der Vertrag noch bis Februar 2015 lief, ich also doch noch kündigen konnte.


    Habe die Verlängerung also widerrufen, das neue Telefon zurückgeschickt, Anfang August bei md gekündigt und beantragt, meine bisherige Rufnummer zum neuen Anbieter Fonic (via Lidl) zu übertragen. In der Kündigungsbestätigung hieß es, ich könne mich zwei Wochen vor Vertragsende an meinen neuen Anbieter wegen der Portierung wenden. Auf meinen vorzeitigen Portierungswunsch wurde individuell gar nicht eingegangen.


    Da ich nicht für einige Monate alle meine Kontakte mit einer vorübergehenden Rufnummer belasten wollte, rief ich die Hotline von md an (anrufen muss man bei einer Kündigung ohnehin, angeblich weil soviele böse Ex-Ehegatten die Verträge ihrer Verflossenen kündigen würden) und wies auf § 46 Abs. 4 Telekommunikationsgesetz (TKG) hin. Nach dieser Vorschrift kann ich jederzeit und ohne Kündigung meine Rufnummer zu einem neuen Anbieter mitnehmen. Die Dame am Telefon wusste davon nichts (die Regelung gibt es seit Mai 2012). Ich blieb hartnäckig, so dass sie - angeblich - in der Rechtsabteilung nachfragte. Dann hieß es, dass ich natürlich Recht hätte, die Portierung aber frühestens 123 Tage vor Vertragsende möglich sei. Das ist allerdings auch Quatsch, weil die Portierung gar nicht von einer Kündigung abhängt. Am Telefon kam ich nicht weiter und beschwerte mich daraufhin bei der Bundesnetzagentur. Die Behörde bestätigte meine Auffassung und ich informierte md per Kontaktformular über die Stellungnahme der BNA (das war am 22.08.).


    Es passierte genau gar nichts. Nach etwa zwei Wochen habe ich schriftlich (also Papier mit Post) die außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund erklärt, die Einzugsermächtigung widerrufen und zur Portierung eine Frist bis zum 15.09. gesetzt. Die Frist verstrich ohne Reaktion seitens md. Tags darauf bekam ich Post von md. Doch es war nur ein Werbeschreiben für eine Vertragsverlängerung. Zur Erinnerung: ich hatte eine unüberlegte Verlängerung kurz vorher widerrufen, zweimal gekündigt und im ersten Kündigungsschreiben der Nutzung meiner Daten für Werbezwecke nach § 28 Abs. 4 Bundesdatenschutzgesetz widersprochen. Trotzdem schickt mir md dumme Werbung. Die Kosten für Abmahnungen sind womöglich in die Gebühren eingepreist, so dass alle Kunden zahlen, wenn md das Gesetz missachtet.


    Da meine gesetzte Frist abgelaufen war und ich durch die Werbepost weiteren Grund zur Empörung hatte, wollte ich md nochmals kontaktieren. Das Kontaktformular sieht vor, dass Kunden ihre Rufnummer eingeben und auf der nächsten Seite dann ihr Anliegen formulieren. Man wählt das Thema aus zwei Dropdown-Feldern und gibt dann weitere Angaben ein. Bei mir wurde das Kontakt-Formular allerdings sofort ausgeblendet und von einem dicken Hinweis auf die Telefon-Hotline ersetzt.


    Weil mir das komisch vorkam, sah ich mir den HTML-Code des Formulars an. Daraus war ersichtlich, dass ich als "Störer" eingestuft wurde (nach der Klassendefinition und den aufschlussreichen Kommentierungen) und ich deshalb das Kontakt-Formular nicht mehr nutzen kann. Es lag wohl nicht an den Cookies, die hatte ich gelöscht, man wird allein anhand der Rufnummer identifiziert.


    In meiner Verzweiflung habe ich nun einen letzten Versuch über die Impressums-E-Mail unternommen, an md heranzutreten. Hoffnung habe ich wenig, werde aber weitere Abbuchungen von meinem Konto sofort stornieren. Meine Aussicht: md stellt sich weiter stur und taub, in etwa vier Wochen bin ich aber in dem von md frei erfundenen Zeitfenster von 123 Tagen und sollte dann doch meine Rufnummer endlich übertragen können. Ob ich dann die in der Zwischenzeit erhaltenen SMS lesen kann, bezweifle ich aber. Die sind wahrscheinlich verloren und ich muss meinen Kontakten erklären, wo ich so lange war: "Knast? Krankenhaus? Klappsmühle?" - "So ähnlich, mobilcom-debitel...".


    Am Telefon wird man inkompetent und mit fadenscheinigen Gründen abgewimmelt, auf Briefe reagiert md nicht und das Kontaktformular wird unangenehmen "Störern" gesperrt. Habe md in meiner letzten Mail angekündigt, die Verbraucherzentrale und einschlägige Medien über meine Erfahrungen zu informieren.


    In meinen Augen ist es eine riesige Sauerei, wie md mit scheidenden Kunden umgeht. Meine Empfehlung daher: am besten gar nicht erst mit diesem Unternehmen einlassen!


    Viele Grüße,
    Krizz.



    ;tldr


    mobilcom-debitel behandelt scheidende Kunden, die gesetzliche Ansprüche geltend machen, als Störer und erschwert die Kommunikation. Auf Anfragen, egal über welchen Kanal, reagiert das Unternehmen nicht.

  • AW: Probleme mit der Rufnummernportierung zum anderen Anbieter


    [Update, 19.09.2014]


    Wie von denen angekündigt hat md heute von meinem Konto Geld abgebucht. Allerdings einen Betrag, der um etwa ein Viertel geringer ist als in der Rechnung angekündigt, laut Buchungstext gab es eine Korrektur des Betrages. Überschlägig kommt es etwa hin, dass meine außerordentliche Kündigung doch Wirkung gezeigt hat. Wenn jetzt nach etwa sechs Wochen noch eine mehr oder weniger individuelle Reaktion zu meiner Rufnummernmitnahme käme, wäre ich mit diesem (hier ein im Hinblick auf den dargestellten Sachverhalt angemessenes Wort für "Mobilfunkbetreiber" einsetzen) endlich durch.


    Beschwerde an die Verbraucherzentrale ist übrigens raus. Allein schon die E-Mail als Grafik im Impressum oder der Verweis auf ein Formular ist mehrfach vor Gericht erfolgreich abgemahnt worden (aktuell sogar bei Google!), der Rest des Geschäftsgebahrens ist sicher auch angreifbar. Wenn es der Markt nicht regelt, muss man solche Unternehmen eben da packen, wo es weh tut: Publicity und Geld.


    Schönen Abend,
    Krizz.


    [Nachtrag, 19.09.2014, 22:18 Uhr]


    Die Redaktion von WDR-Markt ist auch informiert, damit habe ich meine Versprechen/Drohungen gegenüber debilcom eingelöst. Nun mal abwarten... :)

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