Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/2013 bekannt gegeben. Während das Unternehmen den Gesamtumsatz leicht steigern konnte, sank die Zahl der Kunden binnen eines Jahres um mehr als vier Millionen. Gemessen am Mobilfunkumsatz bleibt Vodafone aber weiterhin Marktführer.
Gesamtumsatz leicht im Plus
Mit 9,641 Milliarden Euro lag der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2012 (1. April 2012 bis 31. März 2013) leicht im Plus (+1,0 Prozent). Im vorherigen Geschäftsjahr 2011/2012 war der Umsatz mit 9,545 Milliarden Euro etwas niedriger. Im vierten Quartal 2012/2013 sank der Umsatz jedoch um 4,4 Prozent auf 2,321 Milliarden Euro.
Harter Wettbewerb lässt Umsätze sinken
Der Mobilfunk-Service-Umsatz konnte im Jahresvergleich um 1,3 Prozent auf 6,826 Milliarden Euro zulegen. Im vierten Quartal lag aber auch dieser mit 1,647 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert (-2,8 Prozent). Als Gründe für die gesunkenen Umsätze im Q4 nennt Vodafone die Absenkung mobiler Terminierungsentgelte Ende 2012 und den verschärften Wettbewerb.

Die neue Vodafone Konzernzentrale „Vodafone Campus“
Ergebnis unter dem Vorjahr
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung) lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 3,359 Milliarden Euro und damit 2,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Für das gesunkene EBITDA machte Vodafone interne Restrukturierungsaufwendungen, höhere Durchleitungsgebühren und gestiegene Ausgaben bei der Kundenbindung verantwortlich. Demzufolge lag die EBITDA-Marge mit 34,8 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahr.
Vodafone verliert Millionen Mobilfunkkunden
Zum Ende des Geschäftsjahrs zählte Vodafone 32,410 Millionen Mobilfunkkunden und damit 11,1 Prozent weniger als im Geschäftsjahr 2011/2012 mit 36,461 Millionen. Dies ist vor allem auf die Ausbuchung inaktiver Prepaid-Kunden zurückzuführen. Für das neue RED-Tarifportfolio entschieden sich hingegen innerhalb von sechs Monaten 717.000 Vertragskunden.
Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) verbesserte sich durch die bereinigten Prepaid-Kunden im Berichtszeitraum um 6,6 Prozent auf 16,30 Euro. Im vierten Quartal verbessert sich der ARPU im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 16,50 Euro.
Datenumsatz legt weiter zu
Der Datenumsatz (ohne SMS/MMS) stiegt im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr um 13,6 Prozent auf 2,025 Milliarden Euro. Hierfür ist vor allem der um 12 Prozent gewachsene Smartphone-Anteil im Kundenbestand verantwortlich. Mehr als ein Drittel der Vodafone-Kunden (35,1 Prozent) nutzen bereits das mobile Internet.
LTE-Netzabdeckung verdoppelt
Im Vergleich zu April 2012 hat Vodafone seine LTE Abdeckung in Deutschland verdoppelt und damit seine Spitzenposition weiter ausgebaut. Inzwischen liegt die Netzabdeckung bei mehr als zwei Drittel der deutschen Fläche und erreicht mehr als 50 Millionen Menschen. Das LTE-Netz ist bereits in allen 81 Gr0ßstädten und 160 Städten angekommen und in vielen Stadtteilen verfügbar.
Festnetzgeschäft weiter rückläufig
Beim Festnetzgeschäft musste Vodafone herbe Verluste bei Umsatz und Kundenzahl hinnehmen. So sank der Service-Umsatz im Geschäftsjahr 2012/13 um 2 Prozent auf 2,101 Milliarden Euro und die Kundenzahl um 7,5 Prozent auf 3,136 Millionen. Ein Ende der Verluste scheint nicht absehbar, denn auch im 4. Quartal 2012/2013 lag der Umsatz mit 523 Millionen deutlich unter dem Vorjahreswert mit 547 Millionen (-5,8 Prozent).

Thomas Scheckenbach
Kommentare zu Vodafone verliert im Geschäftsjahr 2012/2013 vier Millionen Kunden