Auf der offiziellen Keynote zu Apples neuer iPhone-Generation waren die vorgestellten Geräte iPhone 6 und iPhone 6 Plus in ihrer Größe und Form keine Überraschung mehr. Grund waren zahlreiche Leaks, die im Vorfeld der Vorstellung bekannt wurden. Ein chinesischer Mitarbeiter des Apple Zulieferers Foxconn wurde nun verhaftet, ihm wird die Weitergabe der vertraulichen Informationen vorgeworfen.
iPhone 6 Leaks bei Foxconn durchgesickert
Die diesjährige iPhone-Keynote war nicht für jeden Zuschauer überraschend. Während Details zur Ausstattung und Performance im Vorfeld nicht bekannt wurden, zeigten zahlreiche Leaks das mögliche Aussehen des neuen iPhones. Auch die offensichtliche Planung, zwei Geräte mit unterschiedlichen Displaygrößen auf den Markt zu bringen, konnte von den Bildern abgelesen werden.
Allem Anschein nach waren interne Informationen an Dritte weitergegeben worden. Unter anderem vermutete man ein Leck beim Apple-Zulieferer Foxconn, der für die Fertigung einzelner Bauteile der neuen iPhone-Generation zuständig ist. Foxconn geriet in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik von Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen.
Ein Mitarbeiter des chinesischen Zulieferers wurde nun verhaftet, ihm wird der Diebstahl und Weiterverkauf interner Informationen und Produkte vorgeworfen. Offenbar hatte er die Internas an einen Zubehörhersteller im chinesischen Shenzen weiterverkauft. Von dort gelangten sie augenscheinlich ins Netz.

Foxconn-Mitarbeiter wegen Diebstahls verhaftet
Insgesamt sechs Bauteile, allesamt Rückabdeckungen und Backcover, sollen entwendet worden sein. 6.000 Yuan, umgerechnet rund 754 Euro, seien für die Abdeckungen geflossen, berichtet das Wall Street Journal. Der Aufkäufer, ein Zubehörhersteller aus Shenzen, warb im Vorfeld damit, Bauteile der unter Verschwiegenheit produzierten Apple-Geräte zu einem hohen Preis anzukaufen.
Pro Backcover winkten bis zu 160 Dollar. Die erste Rückschale schmuggelte der Mitarbeiter zum Schichtende in seiner Jackentasche heraus, später entwendete er so noch fünf weitere Abdeckungen. Der Diebstahl blieb seitens Apple nicht lange unentdeckt, in der Regel wird die Produktion aus Sicherheitsgründen ständig überwacht. Die Polizei konnte den Dieb schließlich ermitteln.
Die vorfristige Veröffentlichung der iPhone-Details führt immer wieder zu Versuchungen bei Mitarbeitern und betrauten Personen. Gerade in den Zulieferer-Werken, die immer wieder für ihre Arbeitsbedingungen gerügt und in denen tausende Mitarbeiter oft zu einem Hungerlohn schuften, scheint der Reiz besonders hoch. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen hohe Summe für Vorabinformationen der neuen Apple-Produkte zahlen.
Carmen Hornbogen
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