Vorsicht vor Shop-and-Smile.com – Die Marktwächter der Verbraucherzentralen warnen vor dem Onlineshop Shop-and-Smile.com. Der Händler informiert seine Kunden nur unzureichend über die Herkunft und den Zustand seiner Geräte.
Vorsicht vor Shop-and-Smile.com
Kern den Anstoßes ist die Artikelbeschreibung des Händlers, der nur unzureichend darauf hinweist, dass beim Kunden nicht ausschließlich Neuware, sondern unter Umständen auch Gebrauchtgeräte ankommen können. Das Unternehmen versucht sich in seinen AGB abzusichern, in dem es darauf hinweist, dass die angebotenen Produkte zwar in der Regel neuwertig sind, dieser Zustand jedoch nicht zugesichert werden könne. Deshalb deklariere man die Angebote vorsorglich mit dem Hinweis „gebraucht“.
„Dieser Hinweis reicht jedoch nicht aus. Hier fehlt eindeutig die gesetzlich vorgegebene Zustandsbeschreibung bei den Produkten selbst“, erklärt Maike Lück, Rechtsreferentin Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Brandenburg. Diesbezüglich liegen den Verbraucherschützern Beschwerden aus fünf Bundesländern vor. Der Shop hatte gebrauchte Geräte an Kunden ausgeliefert, die sich über den Tisch gezogen fühlten.
Gebrauchte Geräte statt Neuware
Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umstand, dass Shop-and-Smile.com die angebotenen Produkte offenbar gar nicht besitzt, sondern erst nach Eingang der Bestellung bei Drittanbietern ordert. „Hinweise von Verbrauchern deuten darauf hin, dass die Produkte nach Eingang der Bestellung auf Online-Marktplätzen wie eBay gekauft oder ersteigert werden“, heißt es. „Anschließend wird die Ware direkt vom Online-Marktplatz an den Kunden versendet.“
Auch hier zu findet sich der Hinweis „die Lieferung der Ware an den Kunden erfolgt durch Drittanbieter“ in den AGB. Die Verbraucherschützer sehen es jedoch als problematisch an, dass der Händler keine Kontrolle über den tatsächlichen Zustand der Geräte hat. Da der Begriff „gebraucht“ sehr dehnbar ist, laufen Kunden Gefahr, einen Artikel zu erhalten, der stark von der allgemein üblichen Definition abweicht und in schlechtem Zustand ist.

Hohe Versandkosten bei Widerruf
Entspricht das bestellte Produkt nicht den Erwartungen, lauert die nächste böse Überraschung beim Widerruf und dem damit zusammenhängenden Rückversand. Dieser muss in der Regel nach Hong Kong oder Thailand erfolgen – die Kosten für das Porto, den Zoll und etwaige Steuern trägt der Kunde.
„Das Geschäftsmodell ist für Verbraucher nicht transparent genug. Beim Kauf ist weder eindeutig klar, dass es sich bei den verkauften Produkten um Gebrauchtware handelt, noch dass die Ware von Drittanbietern stammt. Ebenso problematisch gestaltet sich die Rückabwicklung“, meint Maike Lück.
Wer bereits in die Falle getappt ist, kann sich Hilfe bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen holen. Die nächstgelegene Geschäftsstelle ist auf der Homepage der Verbraucherzentralen einsehbar. „Verbraucher, die ähnliche Erfahrungen mit Online-Anbietern gemacht haben, können dem Marktwächter Digitale Welt hier ihre Beschwerden melden“, raten die Verbraucherschützer.
Bildquelle: Fotolia © vege und istockphoto.com|pressureUA
Carmen Hornbogen
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