Telekom kündigt 30.000 VDSL-Kunden – Die Telekom spricht gegenüber 30.000 Kunden im Nordwesten Niedersachsens die Kündigung aus. Schuld ist ein Konflikt zwischen dem Netzbetreiber und EWE Tel, bei dem sich beide Seiten nicht auf einen gemeinsamen Vertrag einigen können.
Telekom kündigt 30.000 Kunden
Telekom-Kunden im Nordwesten Niedersachsen erhalten in diesen Tagen überraschend eine Kündigungsinformation. Der Netzbetreiber beendet den Vertrag von rund 30.000 Kunden zum Ende der Mindestvertragslaufzeit – sofern diese nicht von sich aus eine Vertragsänderung vornehmen. Betroffen sind Nutzer, die derzeit einen VDSL-Anschluss des Bonner Netzbetreibers verwenden.
Konkret werden Betroffene in dem Informationsschreiben zum Handeln aufgefordert, da die Telekom den bestehenden Vertrag „künftig nicht mehr anbieten“ könne. Sollten die Kunden der Aufforderung nicht nachkommen, „müssen wir Ihren jetzigen Anschluss bald kündigen“. Der Schritt werde nötig, weil das Unternehmen die am Wohnort der Kunden genutzte VDSL-Technik entfernen müsse, heißt es. Das bedeutet, dass zwar weiterhin Telekom-Anschlüsse genutzt werden können, die mögliche Bandbreite jedoch stark zurückgeschraubt wird. Statt wie bisher 50 Mbit/s können Betroffene nur noch maximal 16 Mbit/s nutzen. Dadurch sind unter Umständen auch verknüpfte Dienste wie EntertainTV nicht mehr verwendbar.
Konflikt mit EWE
Hintergrund der Ankündigungen ist ein Konflikt mit EWE Tel, dem Anbieter, der in den betroffenen Gebieten die Leitungshoheit inne hat. Um Kunden dort die eigenen Services anbieten zu können, muss sich die Telekom auf die Leitungen von EWE Tel einmieten. Die Verhandlungen bezüglich einer solchen Mietvereinbarung führten jedoch bislang zu keinem Ergebnis. Beide konnten sich (noch) nicht auf einen gemeinsamen Konsens einigen.
Die Leidtragenden sind nun die Kunden, die ihre Verträge aufgrund der nicht vereinbaren Haltungen der beiden Unternehmen künftig nicht weiter nutzen können. Zwar ist eine Weiterversorgung größtenteils möglich, kann jedoch nicht mehr über VDSL, sondern nur noch über ADSL stattfinden – langsamere Geschwindigkeiten inklusive.
„Wir machen das nicht aus Jux und Dollerei“, wird Telekom-Pressesprecher George-Stephen McKinney vom NDR zitiert. Betroffenen Kunden dürfte das jedoch egal sein.
Carmen Hornbogen
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