Als letzter Mobilfunkanbieter hat das Düsseldorfer Unternehmen Vodafone heute seine Geschäftszahlen für den Berichtszeitraum Juli bis September 2012 vorgelegt. Obwohl Vodafone seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal erneut steigern konnte, gibt der Netzbetreiber nach über einem Jahr seine Marktführerschaft an die Telekom ab.
Gesamtumsatz steigt um 3,2 Prozent
Im Vergleich zum zweiten Jahresquartal 2012 konnte Vodafone seinen Gesamtumsatz um 3,2 Prozent auf 2,446 Milliarden Euro steigern. Der Service-Umsatz der Mobilfunksparte stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 1,744 Milliarden Euro. Der Festnetz Service-Umsatz büßte dagegen ein Prozent ein und sank auf 528 Millionen Euro.
Mehr Geschäftskunden und Datenumsatz
Wachstumstreiber war erneut das Datengeschäft (ohne SMS und MMS), dessen Umsatz sich um 14,3 Prozent auf 502 Millionen Euro verbesserte (Vorjahr 434 Millionen).
Auch das Geschäftskundensegment trug seinen Anteil am positiven Geschäftsverlauf bei, hier stieg der Umsatz um 3,7 Prozent. Mit dem Volkswagen Konzern konnte Vodafone in diesem Segment bereits im Juli einen großen Kunden gewinnen.
Vodafone verliert Marktführerschaft
Trotzdem reichte es für Vodafone nach dem starken letzten Quartal der Telekom (wir berichteten), nicht mehr für die Marktführerschaft. Während bei der Telekom zum Stichtag 30. September 35,994 Millionen Kunden eine SIM-Karte nutzten waren es bei Vodafone nur noch 35,097 Millionen Kunden. Dies ist ein Rückgang von mehr als 1,7 Millionen Kunden (4,7 Prozent) gegenüber dem zweiten Quartal 2011 mit 36,828 Millionen Kunden. Als Gründe nannte Vodafone die Ausbuchungen inaktiver Prepaid-Kunden.
Mit 232.000 LTE-Kunden an der Spitze
Dagegen konnte Vodafone seine Spitzenposition im LTE-Segment weiter ausbauen. Nach eigenen Angaben nutzen mittlerweile 232.000 Kunden einen Vodafone LTE-Tarif. Mit 18 Millionen Haushalten versorgt Vodafone bereits 67 Großstädte mit der neuen mobilen Breitbandtechnik und will bis zum Frühjahr 2013 alle 81 Großstäte an das LTE-Netz anschließen. Zum Ende des Quartals versorgte Vodafone 55 Prozent des Bundesgebiets mit LTE. Bis 2015 setzt sich Vodafone zum Ziel, eine deutschlandweite LTE-Netzabdeckung zu erreichen.
Umsatz pro Kunde steigt
Vodafone kann den Umsatz pro Kunde im Mobilfunk-Segment im abgelaufenen Quartal um 5,2 Prozent von 15,60 Euro auf 16,40 Euro im Vergleich zum Vorjahr steigern. Neben dem Ausbuchungs-Effekt inaktiver Prepaid-Karten sorgte vor allem der wachsende Anteil von Smartphones für die Steigerung. Mittlerweile nutzen 28,2 Prozent der Kunden ein Smartphone im Vodafone Netz (+2,6 Prozent).
Vodafone investiert kräftig
Vor einigen Wochen hat Vodafone ein umfangreiches Netz-Modernisierungsprogramm gestartet, das dem Unternehmen in diesem Geschäftsjahr mehr als eine Milliarden kosten wird. Neben der Qualität von Sprachtelefonaten soll auch die Surfgeschwindigkeit spürbar steigen. In den LTE-Ausbau wird außerdem zusätzlich ein dreistelliger Millionenbetrag investiert. Hintergrund ist wohl der verlorene Connect Netztest 2012, hier lag die Telekom deutlich vor Vodafone.

Silke B.
Kommentare zu Vodafone verliert Mobilfunk-Marktführerschaft trotz gutem Umsatz