Scall, Quix, Cityruf - was ist daraus geworden?

  • wer weiß was aus den genannten Funkrufdiensten wie Scall, Quicks, Cityruf, Scypper, Eurosignal usw. geworden ist?

    Wer kennt diese mobilen Dienste und Geräteempfänger noch, die irgendwann in den 90er Jahren in jedem Fachmarkt um die 50-200,- verkauft oder in Verbindung mit einem Vertrag über die Post/Telekom erhältlich waren?

    Man mochte die Geräte damals als Alternative zum noch sehr teuren Mobiltelefon mit angeschlossenen Verträgen. Die Geräte waren sehr vielfältig, klein leicht am Gürtel oder Metallkettchen transportabel. Außerdem konnten herkömmliche Batterien oder Akkus, meist 1-2 Microzellen verwendet werden.

    Es gab oft keine weiteren Verpflichtungen, keine Grundpreise usw. Nur die Anrufer hatten, pro Anruf an die entsprechende Teilnehmernummer zu zahlen. Ausnahmen waren nur die Geräte und Leistung die direkt über die Post oder Telekom zu buchen waren. Diese erforderten gewiss auch entsprechende Grundgebühren

    Die Nummern entsprachen meist Telefonnummern, waren aber fest auf die jeweiligen Geräte festgelegt. Wurden die Geräte unbrauchbar, verfiel zugleich auch die Rufnummer dauerhaft; es sei denn die Nummer wurden nach einer längeren Nichtnutzungsphase vom Anbieter neu freigegeben. -- Irrtum meinerseits aber nicht ausgeschlossen!

    Die Vorwahlnummern wurden jeweils für die unterschiedlichen Dienstvarianten vergeben. Es gab Nurtonvarianten, Dienste mit einfacher Übermittlung der Anrufernummer und Alphanummerikmodelle, die komplette Textinhalte, fast wie die heutigen SMS, nur mit begrenzten Zeichensatz (80?) darstellen konnten.

    Manche Geräte konnten mehrmals täglich Nachrichten aus aller Welt automatisch auf das teils große Display bekommen, welches wiederum zu buchende Optionen erforderte. Mit dem Funkrufdienst Quicks war eine Nachrichtenagentur (dpa ?) verbunden, welche ein paar Zeilen Nachrichten pro Tag kostenlos an die kleinen Alphanummerikempfänger übermittelte. Die Quix-Gerätchen besassen aber kein großes LC-Display sondern meist nur eine Zeile mit Scolling-Funktion zum automatischen Durchlauf der Meldungen.



    Die Prozedur zu korrekten Nutzung sämtlicher Dienste verlangte den Anrufern meines Wissen einiges ab.

    Um so mehr die abonnierten Dienste oder gekauften Gerätevarianten boten, desto mehr musste der Anrufer beachten, wollte er nicht das seine teuren Anrufe ins leere gingen und nicht beim gewünschten Empfänger ankamen.

    Die Rufnummer des Anrufenden wurde damals noch nicht automatisiert übermittelt und auf die kleinen tragbaren, batteriebetriebenen Empfänger übertragen, sondern mussten innerhalb bestimmter automatisierter Vorgaben und Hinweistönen auf Anruferseite Ziffernweise eingegeben werden.

    Eine Versandbestätigung oder eine Empfängerbestätigung gab es nicht, da die Empfänger zudem auch Einwegempfänger waren.

    Ungleich teurer war die Übermittlung von Text. Dies wurde vermutlich über ein im Netz integriertes Computersystem Wort für Wort verfasst und dann elektronisch automatisiert an den Emfänger übermittelt, wenn alles reibungslos lief.

    Der Empfänger wusste nun bereits im Voraus, worin der Sinn des Anrufes lag und musste unter Umständen nicht extra eine Telefonzelle zwecks Rückruf aufsuchen.

    Dies war wiederum bei reinen Nummern oder Nurtonempfängern vonnöten, sollten keine womöglich wichtigen Hinweis ignoriert werden.

    Vermutlich war die Nutzungswelle dieser Dienste und Geräte aufgrund der Kosten und Unvielseitigkeit wohl nicht von Dauer. Dies lag auch aber stetig einsetzenden Preisverfall der echten Moblfunktarife und Handypreise in Verbindung mit Vertrag.

    In meinem Fall bekam ich trotz intensiver Erklärungsversuche an meine Bekannten seltenst Anrufe auf diverse Empfänger. Zum einen weil die potentiellen Anrufer die hohen Kosten und den damit verbundenen Aufwand scheuten. Die Personen nutzen dann lieber meinen heimischen Anrufbeantworter. Der funktionierte stets zuverlässig und ohne langwierige vorherige Erklärungsvorgänge.

    Irgendwann wurden die Nummern und Dienste (Nichtnutzung?) dann vermutlich teilweise oder je nach Service komplett deaktiviert, sodass sämtliche zuvor teils teuer gekauften Geräte unbrauchbar wurden, bzw. nur noch als Wecker zu benutzen waren.

  • AW: Scall, Quix, Cityruf - was ist daraus geworden?


    Hallo,


    die Dienste Cityruf, Scall und Skyper wurden zum Januar 2000 von der damaligen DeTeMobil an die Berliner Firma e*Message verkauft.


    e*Message betreibt die Dienste Cityruf und Skyper weiterhin.


    Lesenswert:


    http://mobilfaq.in-ulm.de/pager.faq.html


    eCityruf - e*Cityruf
    e*Skyper - e*Skyper


    Scall wurde von e*Message im Jahr 2002 eingestellt.


    TeLMI wurde Januar 2001 eingestellt.
    Quix wurde Ende 2000 eingestellt.


    Cityruf richtet sich heute, wie schon damals, an professionelle Kunden. Man zahlt eine Grundgebuehr und kann Nachrichten kostenlos via e-mail oder Internet oder zu guenstigen Preise vom Festnetztelefon empfangen.


    Skyper gibt es in seiner damaligen Form immer noch, der Schwerpunkt liegt auf den Infoprgrammen (speziell Boersenkurse).


    Es gibt auch noch den Pager-Dienst e*Broker, der vormals von IFX/Silacom betrieben wurde.


    Gruss
    Klaus

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