Ich möchte mit meinem folgenden Erfahrungsbericht andere Congstar-Bestandskunden davor warnen, sich wie meine Familie durch eine Umstellung auf die "Neue Tarifgeneration" aufs Kreuz legen zu lassen. Für uns ist die Internetnutzung damit nicht "günstiger" geworden, sondern wir zahlen jetzt ein Vielfaches. Der Reihe nach:
Kürzlich sendete uns Congstar die Nachricht, dass durch eine Umstellung auf die "neue Congstar-Tarifgeneration" die Internetnutzung deutlich günstiger werden würde, siehe angefügte Bilder, Zitate:
"Günstiger mobil ins Internet mit 24 Cent statt 35 Cent/MB."
"Günstigere Grundpreise bei gleichbleibenden Leistungen"
"Damit Sie... profitieren, stellen Sie... auf die neue Tarifgeneration um."
Dieses Angebot haben wir natürlich gern angenommen und alle Congstar-Prepaidverträge in unserer Familie auf die neue "günstigere" Tarifgeneration umstellen lassen.
Nach der Umstellung war das Prepaid-Guthaben meiner Tochter dann plötzlich in kürzester Zeit verbraucht. Normalerweise kommt Sie 1-2 Monate mit einer Aufladung aus, aber nun wurde das Guthaben innerhalb weniger Tage völlig auf 0 entladen.
Der Congstar-Service verwies uns auf Nachfrage auf die Nutzerdaten. In diesen Daten war jedoch keine andere Aktivität als vor der Tarifumstellung zu finden. Das Smartphone meiner Tochter fragt wie früher regelmäßig auf neue E-Mail ab, pro Abfrage sind dies magere 9 kB. Irgendwie sind diese Mailabfragen über das Internet nicht wie angekündigt günstiger, sondern nun massiv teurer.
Mangels Hinweisen in den regulären Internet-Preisangaben, die ja nur eine Vergünstigung zeigen, bin ich dann die gesondert erhältlichen PDF-Preislisten für Prepaid von 2011 (alt) und 2012 (neu) mit der Lupe durchgegangen, um irgendwo eine mögliche Ursache für die Internet-Preisexplosion zu finden. Am Ende wurde ich schließlich in einer (für meine alten Augen) kaum lesbaren, winzigen, grau gedruckten Fußnote fündig:
Congstar Prepaid 2011, Fußnote 2: Die Abrechnung erfolgt im 10-KB-Datenblock
Congstar Prepaid 2012, Fußnote 2: Die Abrechnung erfolgt im 100-KB-Datenblock
Siehe dazu die angehängten Vergleichsbilder der gesondert zu ladenden PDF-Preislisten.
Dieses bedeutet Folgendes: Kleine Datenmengen -wie simple Mailabfragen- werden im neuen Tarif mit der 10-fachen Datenmenge wie zuvor abgerechnet. Durch eine Abrechnung in 100-KB-Datenblöcken rechnet Congstar also jetzt effektiv 10mal mehr Daten ab (100 KB statt 9 KB), als tatsächlich bei einer simplen Mailabfrage fließen.
Wie wir Bestandskunden in diese neue Tarifgeneration mit irreführenden Versprechen gelockt werden, dürfte rechtlich unzulässig sein. Angebote haben nach deutschem Recht klar und deutlich die damit verbundenen Konditionen zu nennen. Es ist unzulässig, in einem Tarifänderungsangebot einen "günstigeren" Tarif für den Datenpreis zu nennen, jedoch für den Kunden unbemerkt in einer gesondert zu ladenden AGB in einer winzigen Fußnote durch Hinzufügen einer 0 eine Verzehnfachung der bisherigen Daten-Abrechnung einzupreisen. Eine verdeckte Verzehnfachung der bisherigen Daten-Abrechnung dürfte zudem den Bestand der Sittenwidrigkeit erfüllen.
Congstar lehnt uns gegenüber eine Rückführung in den alten Tarif ab. Damit bleibt uns jetzt nur die rechtliche Prüfung durch einen Rechtsanwalt oder eine Verbraucherzentrale. Wie kann Congstar den guten Ruf nur mit solchen Methoden aufs Spiel setzen? Wer steckt Millionen in die Fernsehwerbung, um langjährig zufriedene Kunden wie uns mit einer derart krummen Tour zu verprellen?
Ich kann anderen Congstar-Bestandskunden also nur empfehlen, bei ihrem alten bewährten Prepaid-Tarif zu bleiben, statt sich wie wir durch falsche Versprechungen in diese Form der "Interent-Abzocke" ("günstige" Angebote im Internet mit versteckten Preiserhöhungen in den AGB) locken zu lassen. In den Anhängen dieses Posts füge ich die dazu relevanten Daten bei.