AW: O2 Netzausbau
o2 kann in Milte funken | Westfälische Nachrichten - Für Münster und das Münsterland - Warendorf
o2 kann in Milte funken
Milte - Für die Milter Bürger, die sich (700 gesammelte Unterschriften in acht Tagen) gegen den Bau eines großen Funkmastes in Milte ausgesprochen und energisch dagegen gekämpft hatten, ist diese Nachricht eine herbe Niederlage: Der Mobilfunk-Betreiber o2 und ein Landwirt, mit dem das Unternehmen einen Vertrag abgeschlossen hat, haben sich über Standort und Größe des Turms privatrechtlich geeinigt, bestätigte Bürgermeister Jochen Walter in der Ratssitzung. Bereits seit Monaten gibt es eine Baugenehmigung für den Mast.
Diese Genehmigung, so Walter und Baudezernent Oliver Knaup, habe die Stadt nach Recht und Gesetz geben müssen. Eine Ablehnung wäre nicht rechtens gewesen. „Der Bau des Funkmastes ist baurechtlich absolut legitim“, erklärte Bettina Richter, Pressesprecherin der Stadt, auf Anfrage der WN. „Die Stadt hat die Baugenehmigung für einen 45 Meter hohen Mast erteilt.“ Damit darf der Funkmast auf dem ursprünglich geplanten Standort „Burbank“ in Ostmilte gebaut werden.
Sauer reagierte Thoms Lehmann, einer der wortführenden Funkmast-Gegner, auf die Nachricht: „Das ist einfach eine wahnsinnige Enttäuschung. Es hat immer Gespräche gegeben zwischen der Stadt und den Miltern, man hatte uns versichert, dass wir informiert werden.“
An der jetzigen Entwicklung sei die Stadt aber nicht beteiligt erklärte Walter: „Da haben sich o2 und der Grundstückseigentümer geeinigt. Die Stadt ist daran gar nicht beteiligt gewesen.“
Soweit hätte es nicht kommen müssen, ist sich Lehmann sicher und zeigt sich enttäuscht von Bürgermeister Jochen Walter: „Wenn er und die Verwaltung sich wirklich um eine Alternativ-Lösung bemüht hätten, hätte man einen Weg gefunden. Aber so ist das: Man misst die Leute nach ihrem Handeln - nicht nach ihren Worten. Walter stellt sich hin und sagt, er will vermitteln. Und dann sowas.“ Die Landwirte hätten Alternativen angeboten, kostenlose Flächen zur Verfügung gestellt und sogar beim Verlegen der Leitungen geholfen. Aber all das habe nichts gebracht. „Ich glaube, dass o2 seinen Plan durchsetzen wollte, um ein Exempel zu verhindern“, vermutet Lehmann.