CECT ist ein chinesisches Unternehmen, welches unerlaubte Kopien (Clones) von Top-Modellen renommierter Hersteller (Samsung, HTC oder Apple) anbietet. Optisch sind die Geräte teilweise vom Original kaum zu unterscheiden und können mit einem Bruchteil des Preises punkten. Mit dem Smartphone No.1 S7 listet der CECT-Shop auch eine Kopie des aktuellen Samsung-Flaggschiffs Galaxy S5. CECT stellte unserer Redaktion das No.1 S7 für einen ausführlichen Test zur Verfügung. Das Smartphone wurde aus Hong Kong versendet und war mit knapp 35 Euro Zollgebühren belastet.
No.1 S7 Verpackung und Zubehör
Die Verpackung des No.1 S7 ähnelt der des Galaxy S5. Allerdings ist der Lieferumfang recht mager. Außer einem Netzteil samt USB-Kabel, dem Akku und einer englischsprachigen Anleitung befindet sich nichts an Bord. Ein Headset oder In-Ear-Kopfhörer fehlen gänzlich. Der CECT-Shop listet das No1. S7 für 134,99 Euro. Zum Vergleich: Das Galaxy S5 wird mit einem UVP-Preis von 699 Euro derzeit bei Online-Händlern ab 568 Euro angeboten. Der Online-Handel comebuy.com listet das No.1 S7 mit nur 110 Euro. Allerdings wird dort zum No.1. S7 eine 8-Megapixel-Kamera angegeben, anstatt wie im CECT-Shop eine 13-Megapixel-Kamera. Auch die Display-Auflösung wird unterschiedlich aufgeführt und der Akku ist wesentlich kleiner. Warum das so ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Fingerabdrucksensor und Pulsmesser sind natürlich nicht im No.1 S7 integriert.
Erster Eindruck vom China-Fake
CECT No.1 S7
Unserer Redaktion wurde eine weiße Ausführung des No.1 S7 zugestellt. Rein optisch unterscheidet sich das Smartphone kaum vom Original. Die Rückseite bietet die gleiche perforierte Kunststoff-Oberfläche, seitlich ist rund um das Gehäuse ein Metall-ähnlicher Rahmen verbaut und der USB-Anschluss unten am Gehäuse ist mit einer gummiartigen Umrandung von innen geschützt. Aus Sicherheitsgründen haben wir aber keinen Test gemacht, ob das No.1 S7 tatsächlich wasserresistent ist. Allgemein konnten wir an der Verarbeitung nichts Nachteiliges feststellen. Die Gehäuse-Rückseite erschien uns zwar sehr dünn und lapprig, ließ sich aber ohne Probleme entfernen und wieder aufsetzen. Das No.1 S7 liegt gut in der Hand und sieht optisch ansprechend aus. Das Gehäuse misst 142 x 72,5 x 8,1 Millimeter und wiegt inklusive Akku 125 Gramm.
5,1-Zoll-Display mit guter Qualität
Das originale Galaxy S5 bietet ein Super-AMOLED-Display mit Full-HD-Auflösung. Im No.1 S7 ist ein 5,1-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 720 x 1280 Pixel(HD) verbaut – so schreibt es jedenfalls der CECT-Shop. Andere China-Händler listen eine Auflösung von 960 x 540 Pixel. Der Bildschirm ist hell und kontrastreich. Zudem ist das IPS-Display nicht ganz so empfindlich gegenüber hellem Licht, denn selbst bei direkter Sonne ist es noch relativ gut ablesbar. Kantenbildung oder einzelne Pixel sind bei normaler Betrachtungs-Entfernung nicht zu erkennen. Der Betrachtungswinkel ist allerdings eingeschränkt. Bei seitlichem Ablesen des Displays werden Farben schnell blass. Ein Umstand den allerdings viele IPS- und LCD-Displays auch von teueren Geräten aufweisen. Qualitätsunterschiede gegenüber Full-HD-Auflösung in Schärfe, Kontrast und Farbtreue machen sich dann bemerkbar, wenn Fotos/Videos und Webseiten und insbesondere Textseiten im gezoomten Bereich dargestellt werden. Rein rechnerisch ist die Pixeldichte eines 5,1-Zoll-Bildschirm mit HD-Auflösung immerhin geringer. Trotzdem braucht das No.1 S7 keinen Vergleich zu aktuellen guten Mittelklasse-Modellen zu scheuen.
Kamera-Einstellungen No.1 S7
No. 1 S7 Kamera: Überraschend gut
Laut dem CECT-Shop ist im No.1. S7 eine 13-Megapixel-Kamera verbaut. In unserem Test erreichte die Kamera bei guten Lichtverhältnissen eine ordentliche Qualität, die für Schnappschüsse vollkommen ausreicht. Mit der „Auto“-Funktion wurden Fotos scharf und farbgetreu abgebildet. Blitzaufnahmen und Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen konnten uns nicht ganz überzeugen. Hier machten sich schnell Unschärfe, Detailverlust und verwaschene Farben breit. Das Problem haben allerdings auch wesentlich teurere Smartphones der 300-500 Euro-Klasse.
Die Kamera des No.1 S7 bietet, wie schon vom Galaxy S5 bekannt, viele bekannte Features wie unter anderem Auto- und Best-Shot, Beauty face, Serienaufnahme, Panorama, Schärfe, Kontrast, Sättigung um nur einige der vielen Optionen zu nennen. Die Videoqualität ist in dieser Preisklasse als überdurchschnittlich gut zu bezeichnen. Selbst schnelle Bewegungsabläufe wurden ruckelfrei und deutlich wiedergegeben. Die Frontkamera leistet laut Hersteller-Angaben 5-Megapixel.
Fotoaufnahme bei hellem Licht
personalisierter Homescreen
Leistung und Performance
Positiv überrascht waren wir von der flüssigen Performance des No.1 S7. Das Öffnen von Apps, Seiten-Blättern und Internetverbindungen gingen äußerst schnell vonstatten. Anscheinend ist der Hersteller mit dem eingebauten Quad-Core- MediaTek MT 6582-Prozessor und einer Taktfrequenz von „nur“ 1,3 Gigahertz, sowie 1 Gigabyte RAM eine gute Symbiose mit dem Smartphone eingegangen. Insofern braucht sich das No.1 S7 gegenüber der Konkurrenz was die Performance betrifft nicht zu verstecken. Einziges Manko: Es kam des Öfteren vor, dass beim Berühren von Icons am unteren Displayrand keine Reaktion auftrat – so als ob mitunter nicht genau das Symbol getroffen wurde. Erst nach mehrmaligem Tippen auf den jeweiligen Icon führte das Gerät die Funktion aus. Auch musste das No.1. S7 manchmal mit der Zurücktaste wieder zum „Laufen“ gebracht werden, um dann die gewünschte Funktion auszuführen. Fairerweise müssen wir aber erwähnen, dass solche „Kleinigkeiten“ auch im Test von wesentlich teureren Smartphones aufgetreten sind. Vorinstalliert ist die Android-Version 4.2 – ob ein Update folgt ist bisher nicht bekannt. Es sollte aber nicht ohne Zustimmung des Herstellers erfolgen!
Einstellungen-Menü
Verbindungen und Akku
Das No.1 S7 funkt in den Netzen GSM 850/900/1900 MHZ, 3 G/ WCD;A 850 /2100 MHz. Die WLAN-Standards 802.11 b, g, n sorgen für schnellen Internetzugang. Der schnelle Datenfunk LTE ist nicht an Bord und in dieser Preisklasse auch kaum zu erwarten. Verbindungsprobleme traten in unserem Test nicht auf. Die Akku-Kapazität wird mit immerhin 2800 mAh angegeben, also in gleicher Größe wie beim Original S5. Da aber das Display lediglich in HD auflöst und der Chipsatz kleiner dimensioniert ist, müsste die Laufzeit um einiges besser sein. Dies hat sich auch in unserem TEst bestätigt. Unser Testgerät zeigte nach 1 Tag intensiver Nutzung noch über 70 Prozent Akkuladung an. Dem Nutzer stehen laut CECT-Datenblatt zwar 8 Gigabyte zur Verfügung. In den Einstellungen unter Speicher sind aber nur noch 5,3 GB davon übrig.Der interne Speicher kann mittels SD-Karten erweitert werden, was auch notwendig ist.
Info-Menü zum No.1 S7
Preise, Versand und Garantie
Das CECT No.1. S7 kostet im Shop des Herstellers 134,99 Euro. In der Farbe Schwarz ist das Smartphone fünf Euro teurer. Zu beachten sind zusätzliche Einfuhrsteuer-und Versandgebühren nach Deutschland. Der CECT-Shop gibt zwar ab 14,99 Euro für den Versand an, wir bezahlten aber zusätzlich 35 Euro Zollgebühren. Tatsächlicher Endpreis also knapp 170 Euro. Stutzig machten uns die verschiedenen Angaben zur Displayauflösung, Kapazität des Akkus und Auflösung der Kamera bei anderen Händlern aus Hong Kong.
Auch könnte es im Schadensfall und bei Garantieansprüchen evtl. zu Problemen kommen. Für Zubehör gibt der Hersteller keine Garantie. Sehr seltsam: Wird ein Software-Update durchgeführt, das nicht explizit vom CECT-Shop angeordnet wurde, entfällt die Garantie auf das Smartphone. Zudem besteht kein Garantieanspruch, wenn das Smartphone nicht direkt im CECT-Shop gekauft wurde.
Fazit zum China-Fake
Das No.1 S7 konnte im Preis/Leistungsverhältnis überzeugen. Für ein 130-Euro-Smartphone ist der Androide optisch durchaus ansprechend. Die Kamera leistet gute Ergebnisse, wenn die Lichtverhältnisse ausreichend sind. Im Zeitraum unseres Tests konnten wir keine nachlassende Geschwindigkeit feststellen – die Performance ist flüssig und schnell. Interessant wäre es zu wissen, wie schnell CECT Updates nachliefert. Käufer sollten jedoch im Klarem sein, dass ein Garantieanspruch nicht günstig und schnell zu bewerkstelligen ist. Außerdem ist damit zu rechnen, dass nicht alle Ausstattungsmerkmale des Smartphones der Realität entsprechen.
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4 Kommentare zu No.1 S7: Samsung Galaxy S5 China-Kopie im Test