Der Ärger ging im Jahr 2006 los, als die Eltern der sehr religiösen Familie Romeike aus Bissingen an der Teck bei Stuttgart beschlossen, ihre Kinder von der Schule abzumelden, da die deutschen Schulen antichristlichen Unterricht betreiben. Die Kinder wurden von da an im Heimunterricht ausgebildet.
Die Folge war, daß die Kinder mit Polizeigewalt zum Schulunterricht gebracht wurden. Grundlage ist das Reichsschulpflichtgesetz vom 6. Juli 1938, das zwar heute nicht mehr gilt, aber weitgehend unverändert in den jeweiligen Gesetzen der 16 Bundesländer übernommen wurde.
Dazu gehören auch die Bestrafung der Eltern mit Geld- und Gefängnisstrafen.
Da die Rechtslage in Deutschland eindeutig ist, wurden entsprechende Prozesse, die die Familie angestrengt hat, verloren.
In allen anderen EU-Staaten ist jedoch unter bestimmten Voraussetzungen Heimunterricht (auch Homeschooling genannt) möglich.
Nun lebt die Familie in den USA und hat dort Asylantrag gestellt. Begründet wird der Antrag damit, daß die Familie zu einer bedrohten politischen Minderheit gehört. Unterstützt wird die Familie von der Lobbygruppe Home Schooling Legal Defense Association, die sich für weltweiten Heimunterricht ohne jegliche staatlichen Auflagen einsetzt.
Der Asylantrag in Tenessee wurde bereits abgelehnt und liegt nun dem Einwanderungsgericht in Memphis zur Entscheidung vor, die Mitte Dezember 2009 fallen soll.